Ausbildung des Pferdes

Die Ausbildung sollte dem Wohle des Pferdes dienen. Dies erfolgt durch Vertrauensaufbau, Respekt und Motivation.

Ein Beziehungstraining zwischen Mensch und Pferd sollte diese 2 Lebewesen zusammenbringen, um ein gemeinsames Verstehen zu erreichen und die psychische Bereitschaft des Pferdes fördern, mit dem Menschen zu arbeiten.

Da das Pferd von Natur aus schief ist, muss die Geraderichtung des Pferdes von Anfang an beginnen und sich durch alle Ausbildungsstufen ziehen.

Arbeit an der Longe

  • Bereitet die Rumpfmuskulatur des Pferdes für das Reiten vor
  • Das Pferd lernt ein erstes Ausbalancieren in Wendungen

Arbeit an der Hand

  • Vertrautmachen mit den Einwirkungen der Hand durch Abkau- und Biegeübungen
  • Vertrautmachen mit der Gertenhilfe
  • Lernen von Übergängen
  • Erarbeiten der Seitengänge
  • Rückwärtsrichten
  • Später auch Versammlung, Piaffe, Passage
  • Spanischer Schritt

Arbeit unter dem Sattel

Die Ecole der Legerete setzt voraus, dass der Reiter sich gleichzeitig um Entspannung, Gleichgewicht und Impulsion des Pferdes kümmert, die untrennbar miteinander verbunden sind.

Erarbeitung einer anfänglichen Leichtigkeit (→ leicht an der Hand)

⇒ Abkau- und Biegeübungen im Halten, im Schritt, im Trab und sobald sie hier gefestigt sind, im Galopp fördern ein bewegliches, nachgiebiges und entspanntes Maul und bringen das Pferd gleichzeitig besser in das Gleichgewicht

Die natürliche Vorlastigkeit des Pferdes wird durch angemessenes Aufrichten des Pferdehalses und-kopfes durch ein Anheben der Hände verbessert. Der Schwerpunkt Richtung Hinterhand

Erarbeitung der Impulsion (→ leicht am Bein)

⇒ Durch intelligenten Gerteneinsatz des Reiters lernt das Pferd die Bedeutung der Schenkelhilfe. Es soll eine unmittelbare Reaktion auf den leichtesten Schenkeldruck entwickeln.

Ohne Impulsion entsteht Trägheit und Faulheit, ohne Entspannung und Gleichgewicht entsteht Unordnung und Panik (Philippe Karl).

Erarbeitung der Biegsamkeit und korrekten Dehnungshaltung

Ist das Pferd entspannt, gibt nach, wird also durchlässig für die Hand und lässt sich im Hals biegen, erarbeitet man durch das Trainieren dieser Biegsamkeit die korrekte Dehnungshaltung. Das Pferd arbeitet auf Zirkel, Schlangenlinien und Achten in Stellung nach innen und nach außen.

Erarbeitung der Mobilität

Gymnastizierung durch Reiten von Seitengängen

⇒ Seitengänge um die Vorhand
⇒ Seitengänge um die Hinterhand
⇒ Auf Diagonalen und in allen möglichen Stellungen

Dies ermöglicht ein Verschieben des Gleichgewichts von einer auf die andere Schulter oder Hanke und. das eine oder andere seitliche Beinpaar. Somit wird eine Verbesserung des seitlichen Gleichgewichts erreicht.

Gymnastizierung durch Reiten von Übergängen

Das Reiten von Übergängen zwischen und innerhalb der Gangarten verbessert die Mobilität in Längsrichtung. Je beweglicher das Pferd wird, desto leichter kann es mit der Hinterhand weichen. Es wird biegsamer und leichter an den Hilfen

Erarbeitung der Versammlung

Die Versammlung entsteht aus einer auf die Spitze getriebenen Mobilität in Längsrichtung, d.h. das Pferd ist fähig, kürzeste Übergänge zwischen Trab und Rückwärtsrichten ohne Stocken und Widerstände auszuführen. Erst dann ist es bereit für das Erlernen der Piaffe, dem Sinnbild der Versammlung.